Rückblick Mogo 2018:

MOGO Buxtehude 2018 – Erwartungen bei Weitem übertroffen

 

Beim diesjährigen MOGO Buxtehude gab es einen Besucherrekord.
Etwa 300 Gäste kamen zum Gottesdienst - mit über 200 Motorrädern, Quads und Gespannen. Das schöne Wetter trug seinen Teil dazu bei und so reisten sogar Gäste aus Bremen und Eutin an.

 

„Kontraste“ lautete das Thema, mit dem die Initiatoren aus unterschiedlichen Perspektiven auf Gegensätze hinweisen wollten.
Neben Fahrten bei Regen und Sonne oder Unterschieden bei den Jahreszeiten ging es es auch um Erfahrungen, die Biker machen und die zur Achtsamkeit beitragen sollen.
Schon zu Beginn der Saison sind Unfallopfer auf zwei Rädern zu beklagen.
Darauf wies auch der Sicherheitsberater der Polizeiinspektion Stade hin. Thomas Mehnen war mit einem Infostand vertreten und hatte allerlei praktische Übungen parat, um z.B. die Wirkung von Alkohol im Straßenverkehr zu testen.

 

Kontrastprogramm finden wir auch im unterschiedlichen Wohlstand der europäischen Länder. Hier setzt die Biker-Brummi-Hilfe e.V. Akzente. In Kürze starten wieder LKWs mit Hilfsgütern in den Kosovo und werden dabei auch von Bikern des MOGO-Teams begleitet. Für dieses Vorhaben wurde ebenso gebetet wie für die Angehörigen von Verkehrsopfern und die Verletzten.
Aus diesem Grund wurde auch wieder für die Initiative „MEHRSi“ gesammelt: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr, u.a. durch Unterfahrschutz bei Leitplanken.
Der Gottesdienst wurde erneut von drei herausragenden Musiker/innen bereichert. „Die Mädels & ich“ (Julia Korzeniowski, Fini Tschritter und Nils Klensang) sangen bekannte Lieder und Eigenkompositionen. Mit dabei ein eigens produziertes Stück mit dem Titel „Kontraste“.
Getränke- und Speisevorräte wurden diesmal knapp, aber der Stimmung tat das keinen Abbruch.
Knapp 70 Biker starteten nach dem Gottesdienst zu einer Ausfahrt.

 

Unser Dank gilt allen Helfern und Sponsoren, die diesen MOGO möglich gemacht haben!
Bei der Auswertung sprudelten auch schon neue Ideen für den 15. MOGO Buxtehude am Sonntag, 28. April 2019 um 13 Uhr.
Termin am besten schon mal vormerken!

Pastor Frank Reineck

Unser deutsches Wort „Kontrast“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet „Gegensatz“, „auffälliger Unterschied“.

Thorsten hat uns vorhin im „Psalm des Motorradfahrers“ schon einige Kontraste genannt: In der Natur, in der unterschiedlichen Verteilung von Wohlstand. Aber auch beim Motorradfahren erleben wir Kontraste. Die gleiche Strecke bei Sonnenschein oder Regen. Ein Riesenunterschied. Fahr mal mit einem Chopper und steig‘ dann anschließend auf eine Kawasaki Ninja – schon merkst du eine gewaltigen Kontrast!Kontraste begegnen uns auch sonst im Alltag überall:

  • In der Musik – laut, leise
  • Fotografie – hell, dunkel
  • In der Medizin werden Kontrastmittel eingesetzt
  • In der Varianzanalyse als Linearkombination der Gruppenmittelwerte, welche die Bedingung erfüllt, dass die Summe ihrer Koeffizienten 0 ergibt.

Mmmh, gut, das letzte habe ich selbst nicht wirklich verstanden!

Auch in unserem Verhalten sprechen wir vom Kontrast:

"Der Kontrast zwischen dem, was er sagte und dem, was er tat, hätte nicht größer sein können."

Obwohl das kein wirkliches Kompliment ist, bleibt der Kontrast ein ganz wichtiges positives Mittel zur Unterscheidung. Er will etwas deutlich machen. In diesem Fall stimmt was nicht. Reden und Handeln stimmen nicht überein. Der Kontrast macht’s deutlich. Ohne ihn geht’s nicht.

Kontraste tauchen auch in der Bibel auf und möchten uns ebenfalls was deutlich machen. In den Psalmen, der Liedersammlung der Bibel, vergleicht Mose den ewigen Gott mit dem vergänglichen Menschen. Größer können die Kontraste kaum sein:

Herr, ehe die Berge geboren wurden, ehe du die Erde mit ihren Lebensräumen hervorbrachtest – da warst du, Gott, schon da von Ewigkeit zu Ewigkeit …. Die sterblichen Menschen lässt du zu Staub werden und sprichst: »Kehrt ´zum Staub` zurück, ihr Menschenkinder! « Denn tausend Jahre sind in deinen Augen so kurz wie ein gerade vergangener Tag  – sie sind nicht länger als ein paar Stunden in der Nacht. 

Die Menschen sind so vergänglich wie frisch emporgewachsenes Gras, das am Morgen sprießt und blüht und am Abend welkt und verdorrt. Unser Leben dauert siebzig Jahre, und wenn wir noch Kraft haben, dann auch achtzig Jahre. Wer begreift, welche Ehrfurcht dir gebührt? Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen (aus Psalm 90)!            


So ein Text hilft mir, meinen Lebenskontrast mal ein bisschen einzustellen. Gott ist hier nicht der Spielverderber, der dem Menschen nur 70 oder 80 - oder lass es auch noch ein paar Jahre mehr sein – schenkt. Und er selbst schwelgt in der Ewigkeit. Nein. Gottes Kontrastprogramm bezweckt was anderes. In Psalm 103 lesen wir:

„Der Herr hat im Himmel seinen Thron errichtet, und seine Königsherrschaft umschließt das All.“

Was für eine gewaltige Szene, kaum vorstellbar! Aber dann – das Kontrastprogramm:

„Wie ein Vater mit seinen Kindern Erbarmen hat, so hat der Herr Erbarmen mit denen, die ihn ehren. Der Herr ist voll Liebe und Erbarmen, voll Geduld und unendlicher Güte.“

Gott kann und will aus seiner Haut nicht raus. Er ist und bleibt der Unerreichbare, der Einzigartige, der Allmächtige. Und dann der Kontrast: Ein liebevoller Vater, voller Fürsorge und Erbarmen!

Dieser Kontrast soll es uns Menschen leichter machen, uns nicht selbst als Nabel der Welt zu sehen. Wir haben hier auf der Erde nur eine vergleichsweise kurze Verweildauer. Wir können sicherlich auch Großartiges leisten, aber werden am Ende nichts mitnehmen können. Wir sind eben nicht unerreichbar oder allmächtig.

An einem Bildschirm können wir den Kontrast einstellen. Damit wir die Konturen richtig erkennen können. Die Unterschiede. Damit wir ein richtiges, scharfes Bild erhalten. Dann stimmen die Relationen und Verhältnisse. Nichts anderes möchte uns unser Bibeltext vermitteln. Ein richtiges Verhältnis zwischen Gott und mir. Keine Selbstüberschätzung, keine Überheblichkeit. Wir Menschen sind nur sehr beschränkt dazu in der Lage, in Frieden zu leben und unsere Verhältnisse auf dieser Erde zu klären. Es gibt dafür bedauerlicherweise viel zu viele Beispiele. Hier will Gott Partner sein. Ansprechpartner. Und Beziehungspartner. Und auch das kann sehr kontrastreich sein.

Betrachtet man ein Bild, dann beschreibt der Kontrastumfang den Intensitätsunterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Punkt eines Bildes. Eine tolle Beschreibung auch für unser Leben! Gott interessiert sich nicht nur für einen bestimmten Bildausschnitt unseres Lebens, nicht nur für die Sonnenseiten. Nein. Die hellsten und dunkelsten Punkte deines Lebens rufen bei Gott weder Ablehnung noch Enttäuschung hervor. Darum kannst du beides deinem himmlischen Schöpfer anvertrauen. Er meint es gut mit dir!

Wie haben „Die Mädels und ich“ vorhin gesungen? „Kontraste sind wichtig, Kontraste sind richtig, damit etwas wachsen kann.“ Und genau das wünsche ich uns für unser Leben!

© Frank Reineck 2018

Psalm eines Motorradfahrers

Vater im Himmel, dass ich hier gesund stehen und mich über die beginnende Saison freuen kann, ist nicht selbstverständlich.

Kaum hat die warme Jahreszeit begonnen, müssen wir schon die ersten Verkehrsopfer auf zwei Rädern beklagen.

Was ist das für ein Kontrast: Pure Lebensfreude und Abenteuerlust auf der einen Seite – Schmerz, Verlust und Trauer auf der anderen.

Wir bitten dich in diesem Gottesdienst darum, dass du Angehörige tröstest und Verletzten beistehst.

Wir bitten dich um Heilung und um Ermutigung für jene, deren Leben aus den Fugen geraten ist.
Du hast uns in eine Welt voller Kontraste gestellt: Die Jahreszeiten zeigen uns etwas von deinen verschiedenen Seiten.

Wir freuen uns darüber, dass nach dieser langen Winterzeit nun endlich warme Temperaturen kommen.

Dass sich die Sonne zeigt.

Dass sich das Leben draußen in der Natur entwickelt und uns jedes Jahr von neuem ins Staunen versetzt.
Die frische Luft streift durchs Visier.

Die Straße ist am frühen Morgen frei und gehört mir.

Ich beschleunige mein Motorrad und bin begeistert von der Kraft, die sich unter mir entfaltet. Wälder und Wiesen fliegen an mir vorbei.

Ich spüre eine unendliche Freiheit und fliege von einer Kurve in die nächste!
Zwischen Mut und Übermut liegt oft nur ein ganz kleiner Schritt. Ich bitte dich darum, dass ich Gefahren nicht unterschätze.

Und auch nicht die Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer.

Hilf du mir, Herr, dass ich verantwortlich und rücksichtsvoll unterwegs bin und weder mich noch andere gefährde.

Wenn mich andere provozieren oder ärgern – dann hilf mir zum Kontrastprogramm:

  • Entschleunigen.
  • Nicht mit gleicher Münze zurückzahlen.
  • Zuvorkommend sein.
  • Aggression vermeiden.

Auf meinen Touren merke ich immer wieder, dass mein Leben nicht selbstverständlich mir gehört.

Es ist mir geschenkt, so wie allen anderen Verkehrsteilnehmern auch.

Ich bitte dich darum, dass du deine schützende Hand auf uns legst und uns vor Unfällen bewahrst.

Amen!

 

© Frank Reineck, April 2018


Video zum Impuls: